Space and time for contemporary productions
Do.
18.08.22
18:30 Uhr

Frankfurt Moves! Werkstattpräsentation
der Frankfurt LAB Residenzkünstler:innen

Vier internationale Künstler:innen(teams) wurden eingeladen im Rahmen des Frankfurt LAB Residenzprogramms, in Zusammenarbeit mit der KfW Stiftung, einen Monat in Frankfurt zu arbeiten. Zum Abschluss der Residenz öffnen die Künstler:innen die Türen zu den Proberäumen, um Sie an ihren Arbeiten teilhaben zu lassen und in einen kreativen Austausch zu kommen.

Die interdisziplinäre Performancekünstlerin Carla Tapparo aus Argentinien verbindet in „Gnathost-o-mata“ mix-culture, wie Raves und Dj-ing, mit Erzähltechniken, um neue Bedeutungen und Erfahrungen zu schaffen. Dabei interessiert sie die Beziehung von individuellem und kollektivem Körper. Mit Körpern beschäftigen sich auch die Tänzer und Choreografen Emmanuel Ndefo und Femi Adebajo aus Nigeria. In „Traces of Ecstasy“ untersuchen sie männliche Verletzlichkeiten und Intimität. Tänzerin und Choreografin Stephanie Kayal hat sich mit dem Musiker und Komponisten Abed Kobeissy zusammengetan, um sich mit „Galactic Crush“ an den physischen und psychologischen Verletzungen der letzten Jahre im Libanon als sci-fi Antiheldin zu rächen. Regisseurin Manjari Kaul aus Indien wird mit Savita Rani und Priiya „Firefly Women“ weiterentwickeln. Das Theaterstück basiert auf den Briefen zweier Frauen aus dem Gefängnis, wo sie aufgrund drakonischer Gesetzgebung aus der Kolonialzeit inhaftiert sind.

Gnathost-o-mata:
Carla Tapparo untersucht die Beziehung, die Interaktion und den Einklang von wahrgenommenen Dichotomien wie unter anderem materiell-digital, Körper-Geist und innen-außen. Ihre aktuellen Recherchen beziehen sich auf den Körper als biopolitische Einheit unter den Begriffen der Ablehnung und der Disidentifikation. Sie geht auch der Frage nach, wie bestimmte Wertschätzungen des individuellen Körpers auf den kollektiven Körper ausgeweitet werden können.
Von und mit Carla Tapparo

Traces of Ecstacy:
"Ich habe mir in letzter Zeit einige Fragen gestellt:
Was passiert, wenn afrikanische Männer emotional werden?
Wie können wir beginnen, Intimität, Weichheit und Verletzlichkeit zwischen afrikanischen Männern und Jungen neu zu überdenken?
Ich interessiere mich für Afro-Männlichkeit und Intimität und für unsere Verantwortung, Männer zu werden, die andere Männer lieben können."
Von und mit Emmanuel Ndefo & Femi Adebajo

Galactic Crush:
In einem Paralleluniversum verwüstet eine mysteriöse Explosion eine Stadt, die vom Bösen beherrscht wird. Eine Tänzerin und Anti-Heldin, die aufgrund der chemischen Belastung durch die Explosion Superkräfte erlangt hat, tut sich mit ihrem Kumpel, einem Musiker, zusammen, um Rache zu üben... Mit guten Absichten und ohne jegliche Erfahrung bereiten sie sich darauf vor, die Bösewichte zu bekämpfen, sie zur Rechenschaft zu ziehen und uns alle zu retten.
Von und mit Stephanie Kayal & Abed Kobeissy

Firefly Women:
Basierend auf Briefen, die sich zwei junge wegweisende Feministinnen aus dem Gefängnis schrieben, die unter einem drakonischen Gesetz angeklagt wurden, zeichnet „Firefly Women“ die Konturen einer feministischen Utopie nach. Es zeigt die Möglichkeiten des feministischen Widerstands, der Solidarität und kollektiver Träume auf, um uns mögliche Wege zu einer geschlechtergerechten Zukunft zu weisen. Das Stück ist eine Auseinandersetzung mit der Frage, was feministische Solidarität und kollektives Träumen in diesen repressiven Zeiten bedeutet.
Mit Savita Rani, Priiya & Manjari Kaul | Musik: Philipp Kehder | Regie: Manjari Kaul

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Alle Stücke wurden betreut durch die Künstlerin, Choreografin und Dramaturgin Wen Hui.

Frankfurt Moves! ist eine Initiative der KfW Stiftung in Kooperation mit dem Frankfurt LAB zur Förderung internationaler aufstrebender Künstler:innen im Bereich Darstellende Künste.