Space and time for contemporary productions

ASJA
Stipendiatin Postgraduiertenförderung 2024

Schon in seiner einfachsten Form kann uns ein Zeitstrahl mit einer geraden Linie eine Geschichte erzählen, entlang des Pfeils vermittelt er knapp deren Figuren, Szenerien und Konflikte. Ein Zeitstrahl überlässt dem Betrachter das Füllen der Lücken zwischen seinen Informationspunkten und suggeriert gleichzeitig ein Kontinuum, eventuell gar einen Determinismus einer Entwicklung.

ASJA interessieren diese einfachen und gleichzeitig effektvollen Wirkungsweisen eines Zeitstrahls „Wirklichkeit“ zu vermitteln und möchte sie in ihrer künstlerischen Forschung kritisch untersuchen. Inwieweit lässt sich die Dramaturgie eines Zeitstrahls verräumlichen, in Interaktion setzen und brechen? Wie lässt sich „gewesene Wirklichkeit“ auf der Bühne mit einem de-kolonialen Anspruch erzählen, ohne dabei in die Falle eines Entwicklungsvergleichs, einer Faktenfälschung, oder einer romantischen Verklärung zu tappen?

ASJA ist Performancekünstlerin und beschäftigt sich auf und neben der Bühne mit spielerischen Formaten, die Fiktion und Alltag verschwimmen lassen. Sie kommt aus Mannheim und ist nach einem Studium der Arabistik in Marburg und Kairo in Gießen gelandet, wo sie den Master Angewandte Theaterwissenschaft studiert hat. Seit 2020 lebt und arbeitet sie in Frankfurt am Main in unterschiedlichen Konstellationen als Theatermacherin, Performerin, Vermittlerin und Dramaturgin. Darüber hinaus ist sie seit 2016 als ausgebildete Mediatorin tätig, im Besonderen für Gruppen und Kollektive. Ihre künstlerischen Arbeiten beschäftigen sich mit Raumstrukturen und spielerischer Konfrontation, in einem breiten Spektrum von interaktiven, sowie site specific Formaten und Bühnenproduktionen.