Space and time for contemporary productions
Sa.
24.05.25
17.00 Uhr

ID_Tanzhaus Open Studios

Die Open Studios bilden den Abschluss des Residenzprogramms des ID_Tanzhauses und geben die Möglichkeit, die Künstler*innen und ihre Arbeit kennenzulernen.

ELASTICS ARE LIKE MEMBRANES
Hannah Dewor & Amelia Uzategui Bonilla

Hannah Dewor und Amelia Uzategui Bonilla schließen sich für ihre künstlerische Recherche mit einem Team aus behinderten und nichtbehinderten Performer*innen zusammen. Gemeinsam untersuchen sie, wie zwischenmenschliche Aushandlungsprozesse zu Themen wie Konflikt, Zustimmung, Barrieren und Zugänglichkeit über elastische Bänder und kreative Audiodeskription spür-, hör- und sichtbar werden. Sowohl die Zugbänder als Impulsgeber und Bewegungsinitiatoren als auch unterschiedliche Ansätze der Audiodeskription sollen auf ihr Potenzial als „aesthetic of access“ (Ästhetik der Barrierefreiheit) ausgetestet werden. Und: Bei welcher künstlerischen Konzeption können sie landen, wenn auf Zustimmung basierende, kollaborative Prozesse zur Grundlage erklärt werden?

ROCK BOTTOM
Vilma Ehnberg & Pauline Michel

„Rock Bottom“ spielt mit der potenziellen Energie unseres Gewichts und der Gedankenflut in unseren Köpfen. Wir suchen nach Wegen, wie wir Zustände körperlicher Schwere und mentaler Last in Bewegung umwandeln können – in der Überzeugung, dass Schwere ein Motor und Bewegungsantrieb sein kann.
Wir tauchen in die Schwere unserer Gedanken ein, schaukeln und wiegen im Rhythmus unserer Köpfe.

BIOGRAFIEN

Als Tänzerin, Choreografin und Tanzdozentin ist Hannah Dewor seit über zehn Jahren überwiegend in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet tätig. Ein besonderer Fokus ihrer tänzerischen Praxis liegt auf der Zusammenarbeit mit Menschen mit und ohne Behinderung. Von 2014 bis 2022 übernimmt Hannah Dewor die künstlerische Co-Leitung des mixed-abled Ensemble Barefeet. Ihr mixed-abled Tanzworkshopformat mit Zugbändern (Pull & Release) konnte sie an den Staatstheatern Wiesbaden und Darmstadt und beim „Frankfurter Tanzsommer“ (Co-Teaching Karoline Hinkfoth) teilen. Mit der Teilnahme am Qualifizierungsprogramm für Audiodeskription im Tanz (Künstler*innenhaus Mousonturm) erweiterte sie ihren Arbeitskontext und integriert in diesem Kontext ihren Wahrnehmungsstil als sehbehinderte Tänzerin. 2023 schloss Hannah Dewor eine Weiterbildung zur Intimacy Coordinator für Film und Fernsehen ab (culture change hub Berlin) und ergänzte diese um Aufbaumodule für Intimacy Choreography für Theater, Tanz und Live-Performances (Theatrical Intimacy Education USA). 2024 kollaborierte Hannah Dewor erstmals mit T.I.A. dance productions/Amelia Uzategui Bonilla für die Produktion „Interrupting the Thrill of Exactitude“.

Geboren in Lima, Peru, ist Amelia Uzategui Bonilla seit 2007 professionell in Tanz und Performance tätig und trat in den USA, Südamerika und Europa auf. Als Tänzer*in hat Amelia Uzategui Bonilla mit renommierten Künstler*innen wie Marina Abramović, Anna Halprin und Tino Sehgal zusammengearbeitet und performt aktuell mit Elsa Artmann, Zwoisy Mears-Clarke und T.I.A. dance productions in Deutschland sowie mit NAKA Dance Theater in den USA. Amelia Uzategui Bonillas Arbeit setzt sich mit Perus afro-indigener Geschichte, künstlerischen Praktiken, Kolonialität, Migration, Diaspora, Somatik und künstlerischem Aktivismus auseinander mit einem besonderen Fokus auf Queere, Behinderte und BiPoC-Perspektiven. 2024 war Amelia Uzategui Bonilla Mitbegründerin von T.I.A. dance productions, einem Kollektiv, das sich mit Ästhetiken der Barrierefreiheit und Intersektionalität in Bühnenproduktionen und Bildungsprogrammen auseinandersetzt. Amelia Uzategui Bonillas Arbeiten wurden unter anderem vom Künstler\innenhaus Mousonturm und dem Implantieren Festival koproduziert. Zudem war Amelia Uzategui Bonilla zuletzt in Residenzen bei HELLERAU, PACT Zollverein (mit Mears-Clarke) und dem MANCC Choreographic Center in Florida (mit NAKA Dance Theater) vertreten.

Pauline Michel und Vilma Ehnberg haben im Frühjahr 2024 ihren Abschluss an der Danish National School Of Performing Arts in Kopenhagen gemacht. Als Tänzerinnen und Performerinnen arbeiten sie zwischen Frankfurt, Kopenhagen und Stockholm. Ihre kollaborative Arbeit ist inspiriert von Schwerkraft, Groove und Humor. Sie arbeiten mit Bewegungen wie Hin- und Herschaukeln, Fallen und Zusammenstoßen, wobei sie somatische Methoden und Verspieltheit als eine Art der Zusammenarbeit nutzen.

Das ID_Tanzhaus ist eine Intitiative von ID_Frankfurt – Independent Dance and Performance e.V. Und wird gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur.
www.idtanzhausfrm.de

© Robert Schittko

Eintritt frei.

Dauer: ca. 2 Std. / Relaxed-Performance (Kommen und Gehen nach Wunsch)