Aus 1968 stammt das berühmte Zitat von Mao Zedong, "Die Frauen können die Hälfte des Himmels tragen", eine Phrase, die seitdem ein geflügeltes Wort in China geworden ist. Wir, die jüngere Generation chinesischer Frauen, haben unsere eigene Kritik, Interpretation und Verständnis von „die Hälfte des Himmels.“ Zu diesem Thema präsentieren Yun Qiu und Yinfu Gao sowohl einen Vortrag als auch eine Performance:

Vortrag: Wiederbegegnung mit „Die Hälfte des Himmels“
Yun Qiu, erhielt das Bundeskanzler-Stipendium 2023/2024 und lebt in Berlin. Sie untersucht die wegweisende Ausstellung „Die Hälfte des Himmels: Chinesische Künstlerinnen der Gegenwart“, die 1998 im Frauenmuseum in Bonn erstmals chinesische Künstlerinnen dem europäischen Publikum vorstellte. Der Vortrag umfasst den historischen Kontext der Ausstellung, den kuratorischen Prozess, wichtige Kunstwerke und ihre Nachwirkungen. Als junge feministische Wissenschaftlerin und Kuratorin, möchte Qiu den Geist dieser bedeutenden Ausstellung in der heutigen Welt aufrecht erhalten, und Begegnungen zwischen den Generationen und Ländern stiften.

Performance: Die Hälfte des Himmels, der ganze Himmel
Yinfus Performance basiert auf persönlichen Erfahrungen und Familiengeschichten. Ihre Mutter ist für sie nicht nur „die Hälfte des Himmels“, sondern jemand, der den ganzen Himmel trägt. Yinfu wurde von ihrer weiblichen Verwandtschaft aufgezogen: Mutter, Großmutter und zwei Tanten. Als sie mit 17 Jahren anfing zu studieren, begegnete sie in der Bibliothek den Büchern einer berühmten chinesischen Feministin, Schriftstellerin und Revolutionärin – und außerdem zufälligerweise Teil ihrer Familie. Ihr Pseudonym war Ding Ling. Anfangs fühlte sich Yinfu von deren schönem und melancholischem Foto angezogen. Erst als Yinfu 27 war, an ihrer Performance „Mulans“ arbeitete und zur Geschichte des chinesischen Feminismus recherchierte, realisierte sie die außerordentliche Bedeutung von Ding Lings Generation von Feministinnen auf ihr eigenes Leben.

Mit freundlicher Unterstützung durch das Frauenreferat Frankfurt und herzlichem Dank an das Frankfurt LAB.