Rebecca Ajnwojner
Stipendiatin Postgraduiertenförderung 2024
Ausgehend vom Anspruch auf Repräsentation von marginalisierten Communities im deutschen Stadttheater untersucht das Projekt best practices der Repräsentation in der deutschen Kunst-und Kulturszene, sowie daran anknüpfende Debatten um Teilhabe, Vulnerabilität und dem demokratischen Versprechen der gleichen Rechte für ALLE. Ausgehend vom deutschen Stadttheater, untersuche ich strukturell bedingte Vorstellungen von Identität und Zugehörigkeit, die sich nach wie vor in Auswahl-und Entscheidungsprozessen in Kunst, Kultur und Wissenschaft niederschlagen.
An Kunst-und Kultureinrichtungen, sowie an Universitäten in Deutschland wird der Diskurs um Teilhabe und die Sichtbarmachung von strukturellen Ausschlussprozessen immer lauter. Dieser Diskurs orientiert sich stark an einem US-amerikanischen Vokabular, obwohl die Übertragbarkeit von bestimmten Kategorien auf den deutschen Kontext, nicht unproblematisch ist. Mein Projekt schöpft aus meinen bisherigen Erfahrungen und Erkenntnissen in der Konfrontation aktivistischer Formulierungen (v.a. aus dem englischsprachigen Raum) und dessen künstlerischer Umsetzung im deutschen Stadttheater und arbeitet entscheidende Differenzierungen aus, sodass sich best practices gegenseitig befruchten und auf Begriffe bringen lassen können.
Rebecca Ajnwojner (sie/ihr), geboren in Frankfurt am Main, studierte Psychologie und Dramaturgie. Seit dem Studium und später in ihrer Arbeit als Dramaturgin am Maxim Gorki Theater beschäftigte sie sich mit Fragen der Repräsentation von marginalisierten Communities in Kunst, Kultur und Wissenschaft. Zurzeit arbeitet Rebecca an ihrem Promotionsprojekt zu Repräsentationskritik und Strategischem Essentialismus im Theater. Sie ist Stipendiatin des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Yale University lebt und arbeitet Rebecca in Berlin.